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winterliche Auszeiten


Der Herbst hat längst begonnen und bald ist es wieder so weit, dass wir die Uhren umstellen. Für mich ist das immer ein sicheres Zeichen, dass die nächste Jahreszeit vor der Tür steht – im Frühling erzeugt das bei mir eine freudige Erwartung, im Herbst hingegen ist es eher ein letztmaliges Aufbäumen gegen die unaufhörlich näher rückende nasskalte, dunkle Jahreszeit. Vor allem in Berlin zeigt sich der Winter ja oftmals von einer grauen, ungemütlichen Seite.

Die kürzer werdenden Tage kündigen bereits an, wie die Natur beginnt sich umzustellen. Die Blätter verfärben sich in leuchtende Farben und tanzen in den ersten Herbstböen auf kreisenden Wegen zu Boden. Es nieselt, wir packen uns wärmer ein und beginnen vielleicht auch wieder Hausschuhe zu tragen. Die Natur zieht sich in der dunkleren Jahreszeit zurück, spart ihre Kräfte bis der Winter überstanden ist und nährt sich von dem, was der Sommer zu bieten hatte. Auch wir spüren im Alltag, wie unser Innerstes Lust hat, sich zurückzuziehen. Wir mögen z.B. morgens nicht so gerne so früh aus dem Haus – für viele ist es auf dem Weg zur und von der Arbeit im Winter noch oder bereits dunkel. Wir haben das Bedürfnis, uns auch bei 15 Grad einen Schal umzubinden; was wir im Frühling vielleicht nicht unbedingt machen würden. Viele trinken gerne öfter mal einen Tee und kochen Suppen und Eintöpfe, um sich von innen zu wärmen.

Lasst uns diesem Bedürfnis nach sanftem Rückzug nachgeben und uns immer mal eine winterliche Auszeit gönnen. Seid kreativ und findet, was für Euch in den Alltag und in Eure Bedürfnisse passt! Ich nehme gerne abends ein heißes Bad und kuschle mich danach direkt mit einem schönen Buch oder in letzter Zeit sogar direkt zum Schlafen ins Bett. Ein warmes Frühstück aus Porridge oder einem Frühstücksbrei mit wärmenden Gewürzen wie Zimt und Kurkuma hilft mir, morgens sanft aber energievoll in den Tag zu starten. Ein Ingwertee zwischendurch bringt eine angenehme Wachheit durch seinen scharfen Geschmack. Wenn ich mehr Zeit habe oder brauche, tun mir Massagen und Saunagänge sehr gut oder auch der Besuch einer Yin-Yoga-Stunde. Wenn ihr ganz viel Zeit habt, ist es natürlich auch wunderbar direkt mehrere Tage in den Rückzug – ins Retreat zu gehen – und sich (zu) verwöhnen (zu lassen). Aber manchmal reicht auch der Genuss des einzelnen hellen, warmen Sonnenstrahls am Tag – mit Wolldecke und Schal auf dem Balkon. Oder ein erfrischender Spaziergang durch den Wald. Oder das sanft flackernde Licht einer Kerze. Oder…

Tut es der Natur gleich und nehmt Euch die eine oder andere Auszeit, auch wenn sie vielleicht noch so klein und unbedeutend erscheint. Sie wird Euch trotzdem mit neuer Kraft versorgen.

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