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Die Ruhe bewahren

Hektisch hupender Verkehr, rücksichtslos düsende Roller, unachtsam fallengelassenes Süßigkeitenpapier, selbst eingerichtete, kleine Müllverbrennungsanlagen - Indonesien wie es leibt und lebt - zumindest teilweise. Nicht immer einfach für Weltenbürger, die Freiburg gewöhnt sind. Am Anfang der fünfeinhalb Wochen Aufenthalt in dem Inselreich gilt das alles noch als eine kulturelle (Grenz-)Erfahrung. Nach gewisser Zeit werden die Nerven aber doch auf die Probe gestellt und ab und zu macht sich ein gewisses Unverständnis breit - wie aber mit diesen Eindrücken umgehen, ohne dass die restlichen Wochen des Aufenthalts sich daran aufreiben? Ruhe bewahren, sich so weit es geht immer wieder eine Auszeit von diesen Eindrücken schaffen, und Toleranz gegenüber den fremden Praktiken und den eigenen Empfindungen üben. Ein Ausflug in die vielleicht noch weitesgehend unberührte Natur, eine Meditationseinheit an einem geschützten Rückzugsort oder eine Runde abtauchen in die Korallenriffe vor den zahlreichen Inseln Indonesiens - dies waren meine Momente des Luftholens, des Ruhe bewahrens in einem so geschäftigen und trubeligen Land.

Zurück in Deutschland: Bürokratiestau, Rechnungswahnsinn und der Drang nach Pünktlichkeit und Perfektion versetzen Körper und Geist ganz schnell wieder in ein Stressmoment, der die gesamte Erholung missen lässt. Pflichten und Verantwortungen, das "wirkliche" Leben, holen einen wieder ein und überrumpeln einen buchstäblich. Auch hier: Ruhe bewahren, Empfindungen anerkennen und Ordnung schaffen im Kopf, sodass dann auch mal wieder fünfe grade sein können. Auch vom "wirklichen" Leben können wir uns eine Auszeit genehmigen, vielleicht einen Spaziergang zu einem Lieblingsort machen, ein gutes Buch lesen, schönen Klängen lauschen oder mal wieder eine Yogastunde besuchen. Ab dem 12.09. finden wieder regelmäßig Klassen und Workshops in Freiburg statt - ich freue mich auf euch!

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